Sind wir ehrlich: Musikfernsehen ist auch nicht mehr das, was es mal war. Auf MTV, Viva & Co. läufen anstatt die geliebten Musikvideos lieber irgendwelche Soaps, Casting- oder Reality-Shows oder sogar Cartoons.
Wer will sowas sehen und wieso heißt der Sender eigentlich Music Television – wahrscheinlich wegen der innovativen Handy-Klingeltonwerbung zwischen dem restlichen Stumpfsinn… Aber es gibt Abhilfe: Durch Caschy bin ich kürzlich auf das werbefinanzierte und kostenlose Musikportal Putpat aufmerksam geworden und bin mal wieder erneut begeistert. Putpat verdient den Namen Musikfernsehen mit Recht und ist, meiner Meinung nach, nach Spotify das nächste dicke Ding im Netz!!!
Nach der Anmeldung bei Putpat, was durch die derzeitige Closed Beta nur über einen Invite möglich ist, steht dem Vergnügen auch schon nichts mehr im Wege. Zum Anfang hat man die Wahl zwischen verschiedenen Musikchannels. Das geht von Charts, Rock, Indie, HipHop u.s.w. Zusätzlich wird zu jeden Channel noch eine passende Information zum Inhalt gegeben.
Hat man sich für einen Kanal entschieden, sprudeln die Videos eines nach dem anderen auf den Rechner. Dabei ist es möglich die Videos zu bewerten. Das geht von „Mittelstrahl“, „Dröge“, „Geht so“, „Steil“ (hab ich gefühlte 25 Jahre nicht mehr gehört) bis schlussendlich „Lieblingslied“. Eine Verbannung des Videos ist natürlich auch möglich. So wird man nie wieder mit Oli P. oder Jeanette Biedermann belästigt – tolles Feature! ;)
Zu jedem Video gehört natürlich auch ein Künstler und hier lässt sich Putpat nicht lumpen und zeigt die branchentypischen Merkmale wie Biographie, Alben oder Tourdaten an. Dabei läuft das Video in Kleinformat unten links im Browser weiter. Zudem kann über dieses Interface die Musik auch gekauft werden. Dieses Feature ist derzeit aber noch nicht bei allen Künstlern implementiert. Sollte es, wie bei Jennifer Lopez im Screenshot, verfügbar sein, wird man direkt zum Amazon MP3 Service verbunden.
Damit aber nicht genug. Mit Putpat wird der User nämlich auch zum Programmdirektor. Durch den eingebauten Veequalizer kann man seinen eigenen Musikchannel kreieren. Je nachdem, welche Lieblingskünstler man dort einträgt bzw. verbannt, wird einem ein nach seinen Wünschen präferierter Musiksender von Putpat zusammengestellt. In meinem Fall habe ich Paul Kalkbrenner, Moonbootica, Sono und Kid Alex durch die Schieberegler entsprechend eingestellt und komplett auf Rock verzichtet. Es sind aber auch einzelne Jahrzehnte oder ‚Stimmungen‘ auswählbar.
Die integrierte Live-Suche im Veequalizer funktioniert übrigens hervorragend und so bildet sich, auch abhängig von den schon genannten eigenen Videobewertungen, im Laufe der Zeit ein ‚eigener‘ Musiksender heraus, der zudem auch noch den eigenen Namen trägt.
Ich bin wie gesagt sehr entzückt von diesem neuen Dienst. Von der Werbefinanzierung des Portals ist derzeit übrigens noch gar nichts zu merken, was sich in naher Zukunft aber sicher noch ändern wird.
Derzeit sind ca. 20.000 Musikvideos bei Putpat frei verfügbar. Diese Zahl wird sich im Laufe der Zeit aber noch erheblich steigern – versprochen! Zusätzlich lässt sich die gesehene/gehörte Musik auch mit last.fm scrobbeln.
[UPDATE 15:11 Uhr]
Volker, einer der Köpfe bei Putpat, hat Oliver gerade 10 Invites zur Verfügung gestellt. Wir haben danach versucht, die bisherigen Invite-Wünsche in den Kommentaren zu bearbeiten und noch genau 8 Invites übrig. Wer also testen will, möchte bitte kurz (aber vor allem schnell) mit einer entsprechenden E-Mail Adresse kommentieren.
[UPDATE 15:58 Uhr]
Das wars. Oliver hat alle Einladungen verteilt. Viel Spaß damit!
LINKS
http://www.putpat.tv
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