Sind wir ehrlich: Nicht iTunes & Co. sind heutzutage die Hauptquelle zum Musikhören, sondern Streaming-Dienste wie Youtube, Spotify oder auch Internetradios. Um genau diese Internetradios komfortabel und ohne großen Aufwand hören zu können, gibt es auf dem Mac u.a. Snowtape.
Im Juni 2009 haben wir an dieser Stelle schon einen ausführlichen Test zur ersten Version von Snowtape veröffentlicht. Vor einigen Wochen wurde nun Snowtape 2 freigegeben, das ich für Euch, nachdem Oliver schon ein kleines Preview zur Beta schrieb, etwas näher unter die Lupe genommen habe.
Am generellen Konzept von Snowtape 2 hat sich natürlich nichts verändert. Man kann weiterhin weltweite Internetradio-Streams hören und gleichzeitig aufnehmen, beliebige neue Streams hinzufügen, die Aufnahmen nach iTunes exportieren, Albumcover zuordnen und und und…
Ich möchte daher an dieser Stelle auch auf einen kompletten Test von Snowtape 2 verzichten, da ich mich unweigerlich wiederholen würde und stattdessen nur auf die Neuerungen eingehen.
Das meiner Meinung nach wirklich schöne, in schwarz gehaltene Layout hat sich kaum verändert. Im rechten Teil findet man den Kern der App – die einzelnen Radiostationen, die man entweder über die integrierte Suche gezielt oder ganz normal über Länder oder Musik-Genre finden kann. Hat man sich erstmal eine Radiostation ausgewählt, werden die Streams direkt in den verfügbaren Qualitäten und Formaten angezeigt.
Im linken Teil befinden sich die Schnellzugriffe auf die Favoriten, letzte und gerade laufende Aufnahmen etc.pp. Hier gibt es auch schon die erste wichtige Neuerung, denn mit Snowtape 2 kann man erstmals mehrere Radiostreams gleichzeitig aufnehmen. Die gerade zur Aufnahme laufenden Streams sieht man unten links im Fenster. Dazu muss der aktuell aufgenommene Stream über den obigen Player nur pausiert und bei einem neu gestarteten Stream der Aufnahmeknopf gedrückt werden. Die Anzahl der gleichzeitigen Aufnahme ist nicht begrenzt, kann aber in den Einstellungen eingeschränkt werden.
Lässt man Snowtape 2 so eine Weile arbeiten, kann man innerhalb kurzer Zeit eine beachtliche Musik-Mediathek aufbauen. Wie schon bei Snowtape 1 werden Titelgrenzen, Albumcover und mitgesendete Titelinformationen (bei MP3, AAC+ Shoutcast oder Icecast Streams) jeder Aufnahme automatisch zugeordnet und können nachträglich bearbeitet werden. Dazu steht neuerdings ein integrierter Editor zur Verfügung, mit dem sich Start- und Endpunkte einer Aufnahme präzise festlegen oder neue Aufnahmen über das Scherensymbol ausschneiden lassen.
Mit Snowtape 2 ist es nun auch möglich Aufnahmen im Quellformat nach iTunes oder einem vordefinierten Ordner auf der Festplatte zu exportieren. Es muss vorher also kein Reencode der Audiodateien ins MP3- oder AAC-Format vorgenommen werden.
Außerdem können nun Aufnahmepläne erstellt werden. Nach der Wahl eines Senders kann man so über den Shortcut [Cmd+N] problemlos zeitgesteuerte Aufnahmen festlegen.
Damit diese Aufnahmen nun aber nicht wild durcheinander geraten und man am Ende mit der Sortierung der Daten viel Zeit verbringen muss, bietet Snowtape 2 intelligente Sender- und Playlisten an, die die Aufnahmen nach gewissen Kriterien automatisch vorsortieren.
Darüber hinaus kann man die aufgenommene Musik mit Last.fm scrobblen und, für uns Fanboys nicht unerheblich: Snowtape 2 bietet volle Unterstützung das AirTunes Protokolls und kann daher die Musik inkl. aller gesammelter Zusatzinformationen ans Airport Express oder Apple TV streamen. Hierbei können sogar mehrere Geräte gleichzeitig bedient werden. Für die Steuerung von Snowtape 2 kann die Apple Remote verwendet werden.
Snowtape 2 setzt, neben einer Breitband-Internetverbindung, mindestens Mac OS X 10.6 voraus und kostet in der Einzelplatz-Lizenz 25 Euro, ein Upgrade von Snowtape 1 schlägt mit 12,50 Euro zur Buche. Familien-Lizenzen sind ebenfalls verfügbar.
Fazit
Vemedio hat mit Snowtape 2 die erste Version konsequent weiterentwickelt und um sinnvolle Features ergänzt. Es wird nicht, wie bei ähnlichen Apps, mit der Anzahl der integrierten Radiostationen geprahlt, sondern mehr auf Qualität und ‚Lesbarkeit‘ der Streams geachtet. Während meiner Tests mit Version 2.0.3 lief die App sehr stabil und ohne Probleme.
Was haltet Ihr von solchen Apps? Nutzt Ihr Snowtape oder etwas ähnliches? Fehlt Euch irgend ein Feature, das schnellstmöglich implementiert werden sollte?
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