Ich werde mir in den nächsten Wochen immer mal wieder ein interessantes neues Feature aus dem neuem kommendem Mac OS X Release herausgreifen und kurz vorstellen.
Und starten möchte ich mit „Versionen“ bzw. Versions, mit dem Apple eine Art lokale Time Machine etablieren will, in dem Programme, die dieses Feature explizit unterstützen, automatisch bei jedem Öffnen eines Dokumentes bzw. in jeder Stunde während der Bearbeitung eine neue Version erstellen und speichern können. Auf diese Versionen kann man dann in einer Time Machine ähnlichen Oberfläche zeitlich versetzte Versionen eines Dokumentes vergleichen, zurückspielen usw.
In der aktuellen 10.7 Beta unterstützt Apple beigelegtes Textedit dieses Feature. Das sieht man zB. an dem neuem Funktionsreiter oben rechts im Programmfenster:
Mit „Schützen“ kann man das Dokument vor Veränderung schützen. Editiert man in diesem Modus die Datei erscheint automatisch ein Dialog, in dem man entweder das Dokument freigeben bzw. dublizieren kann. Will man alle Versionen sehen, drückt man „Alle Versionen durchsuchen …“ und landet im schon erwähnten Time Machine Modus:
Dabei kann man auch hier weiter am Dokument arbeiten, Textpassagen aus anderen Versionen kopieren oder die aktuelle Version durch eine ältere ersetzen.
Nun fragen wir uns natürlich alle, wie funktioniert Versions? Ist das ein Abklatsch von Time Machine, wo dateibasiert mit Hilfe von Links Sicherungen erstellt werden oder setzt Apple im neustem Release von Mac OS X auf eine modernere, eventuell „blockbasierte“ durch neue Filesystem-Features ermöglichte Methode?
Schaut man sich mal im Terminal um, so kann ein neues Filesystem entdecken, was automatisch erstellt wurde und die Größe der eigentlichen Partition hat. Eingebunden ist dieses Volumen nur-lesend, 100% belegt, als mtmfs Dateisystem.
In diesem Volume findet man eine auf dem ersten Blick sehr ähnliche Struktur vor, wie man sie auch schon von Time Machine her kennt.
Fügt man jetzt in einem Dokument eine Änderung ein, wird nicht das komplette Dokument noch mal gesichert und verbraucht dementsprechend Platz auf der Festplatte, wie das bei Time Machine der Fall war. Das sieht für mich schon sehr nach einem „blockbasiertem“ Verfahren aus. Hat Apple, nach dem sie das vielversprechende ZFS den Rücken gekehrt haben, Energie in ihr eigenes Dateisystem gesteckt und sehen wir mit Mac OS X 10.7 die ersten Früchte?
Wenn das wirklich so ist, dann würde ich „Versionen“ als eines der Killerfeatures für Mac OS X 10.7 Lion herausstellen. Mehr Details erfahren wir bestimmt in naher Zukunft. Sehr ihr das ähnlich oder braucht ihr so was überhaupt nicht?
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