StarMoney von der Star Finanz GmbH kennt der eine oder andere sicherlich als ziemlich perfekte Finanzverwaltungs-Software von Windows.
Diese App gibt es jetzt schon seit ein paar Monaten auch nativ für OS X. Ich habe mir StarMoney für den Mac nachfolgend endlich mal etwas näher ansehen können und werde Euch abschließend mitteilen, wie sich die App gegen die Konkurrenzprodukte Outbank, MoneyMoney, MoneyWiz & Co. schlägt.
Bevor es jedoch losgeht, soll ein kleiner Rückblick folgen:
StarMoney gab es bereits vor einigen Jahren schon einmal als Mac-Version, die damals aber kläglich gescheitert ist. Das lag nicht etwa an irgendwelchen fehlenden Funktionen, sondern vielmehr an der technischen Umsetzung. Diese erforderte neben X11 auch die Laufzeitumgebung Darwine, was man Mac-Usern, vom dazukommenden veralteten Bedienkonzept mal abgesehen, im Jahr 2009 nun wirklich nicht mehr zumuten konnte.
Von diesen ganzen Problemen hat man sich bei der neuen App komplett verabschiedet und somit, zumindest äußerlich, eine recht gute native Mac-App geschaffen.
REVIEW
Direkt nach dem ersten Start muss man einen neuen Benutzer inkl. Passwort anlegen, welches bei jedem Start von StarMoney abgefragt wird. Alternativ kann man auch bestehende Nutzer aus den iOS Apps von StarMoney, S-Banking, S-Finanzstatus oder der Sparkasse übernehmen.
Anschließend geht es an die Einrichtung der einzelnen Bankkonten. Unterstützt werden neben Giro-, Kreditkarten-, Spar-, Darlehens- und Wertpapier- auch Festgeld-, LBS-Bauspar- und diverse Offline-Konten, wie beispielsweise Bar- oder Haushaltskonten.
Dank HBCI/FinTS 2.2 und 3.0 inkl. Support vielfältiger PIN-/TAN-Verfahren (iTAN, chipTAN, smartTAN, TAN-Generator, smsTAN, mTAN…) sind hier in der Regel keine Probleme zu erwarten. Dazu lassen sich auch Daten aus der StarMoney Banking Cloud, sofern man diese schon über eine StarMoney ID genutzt hat, importieren.
Man sollte dennoch vor dem Kauf auf der StarMoney Homepage (rechte Sidebar) über die Bankleitzahl prüfen, ob seine eigene Bank überhaupt unterstützt wird, denn mit hardwarebasierte Verfahren wie einer HBCI-Chipkarte oder einer HBCI-Datei kann StarMoney aktuell leider nicht umgehen.
So sind beispielsweise die Commerzbank, die Targo Bank oder die VW-Bank außen vor und für StarMoney unerreichbar. Gleiches gilt übrigens für ein PayPal- oder Miles & More Konto.
Hat man alle seine Konten eingerichtet, findet man sich in folgender, recht aufgeräumten Oberfläche wieder, die neben den einzelnen Bank-Accounts auch alle Umsätze, sowie eine statistische Auswertung anzeigt.
Diese (automatische) Aufteilung in Kategorien und Unterkategorien funktioniert durch ein lernendes neurales Netz schon beim initialen Einrichten der Konten sehr gut; kann aber natürlich jederzeit für jeden Umsatz manuell angepasst werden. Diese manuellen Kategorie-Anpassungen merkt sich StarMoney und führt sie bei späteren Buchungen selbstständig aus.
Als Auswertung stehen ein Kategoriereport, bei dem Einnahmen und Ausgaben gegenüber stehen, sowie ein Budgetreport, für vorher festgelegte Budgets pro Kategorie, als Balken- und Netzdiagramm zur Verfügung.
Für einen Zahlungsauftrag stehen Überweisungen, Überträge (Umbuchungen), Terminüberweisungen, Daueraufträge und Zahlungsvorlagen zur Verfügung; Lastschriften, SEPA- oder Sammelüberweisungen sucht man leider vergeblich.
Ein recht geniales Feature sind an dieser Stelle aber die Zahlungsvorlagen, mit denen man säumigen ‘Kunden’ per E-Mail eine komplett ausgefüllte Zahlungsvorlage zusenden kann. Hat dieser ‘Kunde’ ebenfalls StarMoney installiert, genügen wenige Klicks um StarMoney aus dieser E-Mail heraus zu öffnen und die Zahlungsaufforderung zu bezahlen.
Funktional muss definitiv noch die automatische Rechnungsübernahme erwähnt werden, sofern man bankspezifische Dinge per Cmd+C in die OS X Zwischenablage kopiert. Dazu sind auch die über 200 unterstützten Währungen interessant, so dass beispielsweise auch das Einrichten von Fremdwährungskonten kein Problem darstellt.
Man kann darüber hinaus auch Umsätze nach Suchbegriffen bzw. bestimmten Zeitabschnitten filtern oder die App über Keyboard-Shortcuts steuern. Auch zeitgesteuerte Bankkontenaktualisierungen, Sendeprotokolle oder das Drucken bzw. Exportieren von Umsätzen oder Auswertungen funktioniert einwandfrei.
Des Weiteren kann man in StarMoney ältere Umsatzdaten aus beispielsweise StarMoney für Windows importieren. Dazu steht eine Importfunktion für die Formate CSV, MT940, QIF oder OFX zur Verfügung.
Preise und Verfügbarkeit
StarMoney wird über den Mac App Store für momentan 19,99 Euro verkauft. Eine kostenlose Testversion gibt es leider nicht.
Zur Installation wird Mac OS X 10.6 Snow Leopard vorausgesetzt.
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Wie ich anfangs beim Import von Konten schon erwähnte, gibt es StarMoney auch als App für das iPhone/iPod touch und das iPad. Der Funktionsumfang ist nahezu identisch mit der OS X Version.
Ein Unterschied ist mir dennoch aufgefallen:
Mit den mobilen Versionen von StarMoney kann man SEPA-Überweisungen ausführen, was mir die Hoffnung gibt, dass diese Funktion demnächst auch für den Mac verfügbar sein wird.
Zur Installation auf dem iPhone bzw. iPad wird minimal iOS 4.3 vorausgesetzt.
Und wo wir gerade bei mobilen Apps sind: StarMoney wird auch für Android und Windows Phone angeboten.
FAZIT
StarMoney für den Mac hinterlässt bei mir einen durchweg positiven Eindruck, wobei ich hier etwas ausholen muss.
Auf der einen Seite läuft die App sehr stabil, lässt sich wirklich gut nutzen und besitzt eine Mac-UI, der man die Herkunft von Windows nur stellenweise anmerkt. Auf der anderen Seite, und das ist sowohl im Mac App Store, als auch in vielen Foren der größte Kritikpunkt, ist der Funktionsumfang nicht im Geringsten mit der Windows-Software zu vergleichen.
Nun muss ich aber sagen, dass ich StarMoney für Windows, mangels Windows, überhaupt nicht kenne und diesen Gesichtspunkt in meiner Wertung komplett außen vor lasse; auch wenn es natürlich schade ist, dass StarMoney für den Mac im Vergleich zu Windows beschnitten wurde.
Ich möchte viel lieber auf die Konkurrenz um Outbank oder MoneyMoney schauen und da schlägt sich StarMoney wirklich prächtig. Endlich gibt es eine App, die Onlinebanking und eine vernünftige Auswertung der Umsätze gescheit unter einen Hut bekommt. Hier krankt es sowohl bei Outbank (das noch ganz andere Probleme hat), als auch bei MoneyMoney (meinen bisherigen Favoriten).
Für zukünftige Versionen von StarMoney für den Mac wünsche ich mir dennoch die Nutzung von hardwarebasierte Verfahren (HBCI-Chipkarte…), was eine Unterstützung von mehr Banken zur Folge hat, mehr Auftragsarten (SEPA-Überweisung…) und vor allem eine Synchronisation (über iCloud o.ä.) mit den beiden mobilen iOS Apps.
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VERLOSUNG
Entwickler Star Finanz GmbH hat aptgetupdateDE für ein Gewinnspiel drei Mac App Store Promo Codes von StarMoney für den Mac zur Verfügung gestellt.
Die Auslosung findet kommenden Montag, den 08.07.2013, statt. Viel Glück!
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