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Review: WISO steuer: 2013 für Mac OS X + Gewinnspiel

Alle Jahre wieder… der 31. Mai rückt unaufhörlich näher und das Finanzamt will die Einkommensteuererklärung von 2012 sehen.

Auf dem Mac wurde es in dieser Hinsicht bis zum Jahr 2012 immer relativ eng; entweder man nutzte eine der vielen Online-Lösungen (Steuerfuchs kann ich aus eigener Erfahrung wärmstens empfehlen) oder installierte sich eine Windows-VM mit entsprechender Software.

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Treue Leser werden sich im letzten Jahr aber bestimmt an unseren Test von WISO steuer: Mac 2012 erinnern, denn da hatte der deutsche Entwickler Buhl Data Service GmbH ein Einsehen und spendierte der Apple-Gemeinde endlich eine native App seiner sehr beliebten Windows-Software. Nachfolgend ein Blick in die aktuelle Version.

Nach der Installation von WISO steuer: Mac 2013 sieht man erst einmal folgendes Bild und kann daraufhin folgende Erklärungen bzw. Anträge ausfüllen:

  • Einkommensteuererklärung 2012
  • Einnahmen-Überschuss-Rechnung 2012/2013
  • Lohnsteuerermäßigung 2013
  • Beleg-Vorerfassung und Vorausberechnung 2013
  • Umsatzsteuer-Voranmeldung und Anmeldesteuern 2013
  • Gesonderte und einheitliche Feststellungserklärung 2012
  • Umsatzsteuererklärung 2012
  • Gewerbesteuererklärung 2012
  • Antrag auf Investitionszulage 2012
  • Gehaltsrechner 2009-2013
  • Fahrtenbuch 2013
  • Minijob im Privathaushalt 2013
  • Zuzahlungsbefreiung Krankenkasse 2013
  • Antrag auf Eigenheimzulage 2013

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Man sieht hier schon, dass es sich bei WISO steuer um eine recht komplexe App handelt, die sich neben dem einzelnen Angestellten oder Selbstständigen auch an Pensionisten, Einzelunternehmen oder Freiberufler wendet.

Wählt man nun eine dieser Erklärungen oder Anträge aus, hat man in der Regel folgende Möglichkeiten:

  • komplett neu anfangen
  • vorhandene Daten öffnen/bearbeiten
  • eine Datenübernahme aus älteren WISO steuer Versionen bzw. anderen Finanz- oder Bürosoftwaren starten
  • einen Musterfall bearbeiten 
  • ein Video zum Thema ansehen

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Fängt man, so wie ich, komplett bei null an und beginnt seine Steuererklärung 2012, findet man sich in nachfolgender Oberfläche wieder.

Dort gibt man anschließend nach und nach seine Daten ein.

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Wem diese pure Eingabe zu kompliziert ist oder wer sich unsicher fühlt, kann seine auch Steuererklärung in einer Art Interview abarbeiten.

Als dritte Option kann man seine Daten auch direkt im Steuerformular erfassen.

Ist man mit dem Ausfüllen fertig, versendet man seine Steuererklärung entweder per ELSTER online oder gibt sie auf dem klassischen Wege, ausgedruckt, beim Finanzamt ab. Damit man dabei nichts vergisst, wird man durch den Abgabe-Assistenten durch dieses Prozedere geleitet.

Als kurzer Hinweis: Bei der Umsatzsteuer-Voranmeldung für Gewerbetreibende kann es Probleme mit dem Zugriff auf das (ELSTER-)Signatur-Zertifikat geben. Als Workaround muss man das Zertifikat manuell neu auswählen. Dieser Fehler wird mit einem kommenden Update Ende März 2013 behoben.

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Nebenbei kann man sich immer wieder in Form von Text oder Video Hilfe holen.

Gerade die Hilfe in Textform ist extrem umfangreich und kann bares Geld wert sein. So werden neben der eigentlichen Hilfe zu den einzelnen Punkten auch entsprechende Gesetze und Urteile des Bundesfinanzhofes, chronologisch nach Jahren sortiert, angezeigt.

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Des Weiteren wird mit der App ein 404 Seiten starkes E-Book (im PDF-Format) mit dem Titel Steuer-Ratgeber 2013 ausgeliefert.

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Videos aller Art werden übrigens in WISO steuer: 2013 in einem extra Fenster integriert angezeigt und liegen extern bei YouTube. Das bedeutet schlussendlich, dass man zum Abspielen zwingend eine Internetverbindung benötigt und diese Videos natürlich auch ohne die App auf dem Steuersparen-Kanal kostenlos ansehen kann.

Im rechten Screenshot sieht man mal den Musterfall-Konfigurator, den man entweder manuell oder mit vorgegebenen Standardmustern starten kann.

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Darüber hinaus sind in WISO steuer allerhand Werkzeuge integriert, die man während seiner Eingaben nutzen kann; man muss sich die Symbolleiste nur mal etwas genauer ansehen.

Neben einem Taschenrechner, gibt es einen Terminkalender, in dem man die Abgabe oder einen eventuellen Einspruch eintragen und in die OS X Kalender App (hier ganz oldschool als iCal bezeichnet) übertragen kann. Man kann außerdem zu jeder Eingabemaske Notizen oder Lesezeichen ablegen und alle Angaben pro Maske auf Vollständigkeit hin überprüfen.

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Dazu gibt es Voransichten zu allen Formularen und detaillierte Angaben zur Endabrechnung, wie sie beim Finanzamt erfolgt. Hier kann man sogar Planspiele einrechnen lassen, mit denen ‚Was-Wäre-Wenn‘-Szenarien und deren steuerliche Auswirkung realisiert werden.

Außerdem werden noch ein Fristenrechner, eine Finanzamt-Suche, verschiedenste ELStAM-Anträge oder diverse  Musterschreiben (im RTF-Format) zur Kommunikation mit dem Finanzamt angeboten und damit habe ich längst noch nicht alle kleinen Helferlein von WISO steuer erwähnt.

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Die Einstellungen zu WISO steuer: 2013 sind sehr umfangreich und würden hier den Rahmen sprengen.

Vielleicht nur soviel: Hier kann man die automatische Abspeicherung der Daten einstellen oder die ELSTER-Signatur für die elektronische Unterschrift anfordern. Da diese Einstellungen derart umfassend sind, kann man ganz rechts Profile für unterschiedliche Einstellungen speichern.

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WISO steuer: Mac 2013 wird im Mac App Store für 31,99 Euro verkauft. Darüber hinaus wird auch eine stand-alone Download- bzw. Boxversion für 39,95 Euro (bei Amazon & Co. auch etwas günstiger) angeboten. Beide Produkte sind vom Leistungsumfang identisch und setzten zur Installation minimal Mac OS X 10.6 Snow Leopard voraus.

Skeptiker greifen, wie immer, vor dem Kauf zur kostenlosen aber funktional eingeschränkten Testversion.

Außerdem bietet Buhl noch die 2012er Version im Mac App Store an, was gerade für Nachzügler im Steuerdschungel interessant sein kann.

[app 538017696]
[app 476281939]

FAZIT

Umfangreich, umfangreicher, WISO steuer!

Ich habe, wie schon geschrieben, die letzten Jahre immer auf die Online-Lösung von Steuerfuchs gesetzt und wagte mich dieses Jahr das erste Mal an eine native App heran. Man merkt bei Arbeiten schon einen deutlichen Unterschied zur Online-Lösung, was nicht weiter verwundern wird. Buhl hat halt durch etliche Windows-Versionen ihrer Steuersoftware einen enormen Erfahrungsschatz, so dass auch komplexe Eingaben, gerade im Interview-Modus, flüssig von der Hand gehen. Die äußerst umfassende Hilfe tut ihr Übriges.

Was mich aber, wie auch schon bei der 2012er Version, stört, ist die sehr gewöhnungsbedürftige Oberfläche, deren Windows-Unterbau man an jeder Ecke spürt. Man muss aber auch sagen, dass WISO steuer: 2013 im Vergleich zum Vorgänger einen wesentlichen Entwicklungssprung in Sachen UI gemacht hat. Die App wirkt aufgeräumter und etwas ‚mac-iger‘. Dennoch sehe ich dort sehr, sehr viel Luft nach oben. Ich bin für 2014 einfach mal zuversichtlich ;-)

Da bei so einer App aber eine hohe Funktionalität, sowie Stabilität und leichte, innovative Bedienbarkeit weit über dem Aussehen stehen, gibt es in unserer Wertung auch nur leichte Abzüge in der B-Note.

[do action=“aguwertung“ wert=“8″/]

Kurz noch etwas zum Preis

Der ist durch den großen Umfang der App durchaus jedes Jahr aufs Neue gerechtfertigt und rechnet sich auf jeden Fall; zumal man die Rechnung bei der Steuererklärung unter Werbungskosten absetzen kann. Etwas ist dennoch komisch: Wieso kostet die Windows-Version nur einen Bruchteil der Portierung für den Mac? Hier sollte Buhl der freie Handel vielleicht mal drüber nachdenken – faire Preispolitik geht anders!

VERLOSUNG

Die Buhl Data Service GmbH hat aptgetupdateDE einen Promo Code für den Mac App Store für ein Gewinnspiel zur Verfügung gestellt.

Für die Teilnahme sagt uns einfach die Quersumme Eurer Steuernummer wie Ihr früher™ Eure Steuererklärung am Mac gemacht habt. Das Gewinnspiel endet diesen Sonntag, den 10.03.2013.

Viel Glück!

-> http://www.buhl.de/produkte/alle/wiso-steuer-mac-2013

Autor: Björn

Ich bin Björn und quasi der COO von aptgetupdateDE. Ich kümmere mich um die PR und allerlei Kontaktaufnahmen zu Hardwareherstellern und Softwareentwicklern. Erreichbar bin ich bei Twitter und natürlich per E-Mail.

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