Gestern wurde ja bekanntlich die neue Version der Onlinebanking-App OutBank DE für iOS veröffentlicht und eigentlich wollte ich mich nicht aufregen und gar nichts dazu schreiben aber irgendwie muss ich meinem Ärger Luft machen.
Zuallererst einmal muss man dem Entwickler stoeger it GmbH zu Gute halten, dass sie nun endlich auch, ‘nur’ acht Monate nach Veröffentlichung der finalen Version von iOS 7, eine App mit flachem Design anbieten.
Außerdem wird das neue OutBank DE erst einmal kostenlos im App Store zum Herunterladen angeboten und kann sieben Tage kostenlos getestet werden. Ein recht smarter Weg, wenn man bedenkt, dass Demoversionen bei Apple eigentlich ein klares no-go sind.
Danach beginnt aber der Ärger, denn man muss nach diesen sieben Tagen monatlich 89 Cent bzw. jährlich 8,99 Euro als Service-Abo zur ‘Pflege des Produkts’ zahlen, um die App weiterhin nutzen zu können. Nun kann man natürlich argumentieren, dass gute Software gutes Geld kostet und man gerade im Onlinebanking-Umfeld auf gute Software setzen sollte, aber das ist mir im Fall von OutBank DE eine zu billige Ausrede!
Warum? Nun, hier lohnt sich ein Blick in die Geschichte der (iOS-)App:
iOutBank (Pro), quasi der Großvater des neuen OutBank DE, wurde am 13.01.2009 im App Store veröffentlicht und war seinerzeit eine großartige App, die wunderbar funktionierte und zurecht einige Preise eingesteckt hat. Am 17.01.2013 folgte mit OutBank 2 der groß angekündigte Nachfolger. Dieser kann bis heute die zugegebenermaßen hoch angesetzten Erwartungen nicht erfüllen. So gab und gibt es nach wie vor Probleme mit dem iCloud-Sync, kein aktuelles iOS 7 Design, die Performance der App ist selbst auf aktuellen Geräten teilweise unerträglich langsam und dann ist da auch noch das Problem mit der Kommunikation zwischen Entwickler und Kunde…
Diese stellte die stoeger it GmbH nach etlichen Shitstorms bei Facebook und Twitter am 13.02.2013, nur einen knappen Monat nach Veröffentlichung der App, nämlich komplett ein und war fortan nur noch per E-Mail direkt erreichbar. Dass dieses Verhalten nicht gerade zur Glättung der Wogen beitrug, sollte auf der Hand liegen. Und da hilft es auch nicht, dass der Twitter-Account seit dem 14.11.2013 wieder genutzt und darüber recht viel mit den Kunden kommuniziert wird. Das Kind war schon lange in den Brunnen gefallen und es dürfte recht schwer werden dieses Vertrauen zum Kunden wieder aufzubauen.
Und just in diesem Moment kommt man mit einer Abo-App und die Ecke und will monatlich Geld von mir? Nach dieser Geschichte? Seriously? Zumal das mäßig funktionierende OutBank 2, das nach wie vor verfügbar ist und mit Updates versorgt werden wird, vor gerade mal einem guten Jahr veröffentlicht wurde? Wo ist, vom Design abgesehen, der Mehrwert? Da schwillt mir der Kamm! Ganz ehrlich. Und wenn ich mir die Bewertungen von OutBank DE im App Store ansehe bin ich bei weitem nicht der einzige. Dort ist von Abzocke, Witz, Frechheit und Bananensoftware die Rede.
Und achja:Die Pläne für eine werbefinanzierte und komplett kostenlose Version von OutBank DE hat die stoeger it GmbH glücklicherweise in der Schublade gelassen
Ja, es wird voraussichtlich in ein paar Wochen eine eigenständige, über Werbung finanzierte Version geben.
— OutBank DE (@OutBank) 14. Mai 2014
Und zum Thema Mehrwert sei gesagt, dass der iCloud-Sync in OutBank DE nicht mehr verfügbar ist. Warum wohl?!
Wer Alternativen im Bereich Onlinebanking für iOS sucht, sollte sich Banking 4i (gibt es auch als kostenlose Starter Version) oder finanzblick ansehen.
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