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Becoming Steve Jobs

Ich bin jetzt nicht der ausgewiesene Bücherwurm. Dennoch lese ich, vorzugsweise in der Urlaubszeit, gerne mal ein Buch (so richtig mit Hardcover).

Biographien haben es mir besonders angetan; egal ob Sportler, Politiker oder eben Ikonen aus der IT-Branche…

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Die wohl bekannteste Biographie über Steve Jobs stammt sicherlich von Walter Isaacson, die im Oktober 2011, kurz nach Jobs Tod, veröffentlicht wurde. Das Buch hat, meiner Meinung nach, zwar seine Längen, ist aber dennoch sehr gut geschrieben und vermittelt einen umfassenden Eindruck vom Menschen Steve Jobs.

Knapp vier Jahre nach Isaacsons Buch erschien 2015 mit Becoming Steve Jobs von Brent Schlender und Rick Tetzeli eine weitere vielversprechende Biographie.

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Ohne jetzt zu viel mit Spoilern um mich zu werfen, sei gesagt, dass Schlenders/Tetzelis Werk so etwas wie ein Gegenentwurf zu Isaacsons Biographie darstellt.

Das mag zum einen daran liegen, dass Freunde oder Kollegen, mit etwas mehr Abstand zum Tod von Steve Jobs, einfach offener und vielleicht auch ohne Hemmungen über ihn plauderten. Zum anderen bildet die Zeit nach der Entlassung von Jobs bei Apple 1985 bis zu seiner Rückkehr im Jahr 1997 das Herzstück dieses Buches, für das The Lost Steve Jobs Tapes die Ausgangsbasis bildete.

Ich finde es aber dennoch schwer zu beurteilen, welche die bessere Biographie ist. Im Gegensatz zu Apple sehe ich persönlich Becoming Steve Jobs als die perfekte Ergänzung zu Isaacsons Buch, das u.a. versucht die dort vermeintlich falsche persönliche Darstellung des “esoterisch veranlagten, starrköpfigen, selbstsüchtigen und tyrannischen IT-Genies” zu korrigieren.

Auch dieses Buch hat ohne Fragen durch teils ausfüllende Erläuterungen nebensächlich erscheinender Details seine Längen. Dennoch gibts von mir eine klare Empfehlung. Das Buch sollte ein Muss für jeden Apple-Fan sein.

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Becoming Steve Jobs erscheint in der deutschen Version beim Siedler Verlag und kostet in der gebundenen Ausgabe beispielsweise bei Amazon derzeit 26,99 Euro. Das englische Original liegt aktuell bei Amazon bei 21,95 Euro. Das Taschenbuch ist entsprechend günstiger.

Dazu gibt es natürlich entsprechende Versionen für das Kindle oder als Hörbuch. Möchte man das Buch auf dem iPad, iPhone oder iPod touch lesen, ist der iBook Store der richtige Anlaufpunkt.

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Review: Airfoil 5 · Musik vom Mac oder PC auf externe Lautsprecher streamen

Apples AirPlay war Ende 2010 ein ziemlich heißes Ding. Immer mehr Apps, gerade unter iOS, nutzten im Laufe der Zeit dieses Protokoll, um Musik, Videos oder Fotos auf kompatible Geräte zu streamen. Auf dem Mac wurde AirPlay dahingegen eher stiefmütterlich behandelt. Es gab und gibt zwar vereinzelt Apps, die das Protokoll auch unter OS X unterstützen, aber eine alles erschlagende Lösung gibt es von Apple bis heute nicht.

So ist es nicht verwunderlich, dass sich 3rd Party Apps, wie eben Airfoil, dieser Problematik annahmen und den Mac (und in diesem Fall auch den PC) in ein flexibel nutzbares AirPlay Device verwandeln.

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Kurzgesagt ist Airfoil ein sehr smarter Weg, um die Audioausgabe eines bestimmten Programmes vom Mac oder PC auf in Netzwerk verbundene Lautsprecher (1-n Beziehung) zu streamen. Als Protokoll kam dabei in der jüngeren Vergangenheit, und ich spreche hier von Version 4.5, zu der ich Mitte 2011 auch schon ein Review geschrieben hatte, Apples AirPlay zum Einsatz.

Mitte Februar diesen Jahres wurde mit Airfoil 5 das erste große (paid) Upgrade seit über fünf Jahren veröffentlicht. Nachfolgend mein Blick auf die neuen Features der App.

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Was ist neu?

Von dezenten optischen Anpassungen der App, wie etwa größere Knöpfe und Slider, abgesehen, ist das wohl größte neue Feature die Unterstützung von Bluetooth Geräten.

Da Airfoil von einer Quelle zu verschiedenen Outputs senden kann, kann hier nun auch ein Mix aus Bluetooth und AirPlay kompatiblen Geräten wählen, die synchron die gleiche Musik abspielen.

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Neu sind auch die (Lautsprecher-)Gruppen, die in den Einstellungen von Airfoil gebildet werden können. Eine Gruppe umfasst in der Regel mehrere Lautsprecher und wird im Hauptfenster von Airfoil (siehe erster Screenshot) gesondert dargestellt. Anstatt die Lautsprecher also einzeln anzuklicken, kann man auf diese Weise mehrere Outputs mit nur einem Klick anwählen.

Hinter Silent Monitor versteckt sich ein automatisches Trennen von Lautsprecher X nach Y Minuten der Stille. Das hat gerade in Netzwerken, in denen man sich Lautsprecher teilt, Vorteile.

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Außerdem wurde der Equalizer etwas aufgebohrt.

Hatte man in Airfoil 4, zusätzlich zu den vorhandenen Presets, nur die Möglichkeit den Equalizer manuell anzupassen, kann man mit Airfoil 5 seine eigenen Kreationen nun endlich auch abspeichern und später direkt wiederverwenden.

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In den Advanced Speaker Options kann man zudem Lautsprecher, die zwar im Netzwerk hängen aber für das Streamen uninteressant sind, verstecken. Der Vorteil: derart markierte Lautsprecher werden im Hauptfenster von Airfoil nicht mehr angezeigt.

Darüber hinaus kann man hier die eigentlich von Airfoil vorgegebene automatische Synchronisation der Soundausgabe aller Lautsprecher anpassen. Die Latenz lässt sich, wie im Screenshot zu sehen, unabhängig voneinander pro Lautsprecher festlegen.

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Auch beim separat zu installieren Extra ‘Instant On’, welches die Wiedergabe von Audiodaten einer App ohne den Neustart dieser ermöglicht, gab es ein kleines Update: seit ein paar Versionen muss man den Mac nach Update dieses Extras nicht mehr neu starten.

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Als letztes neues Feature möchte ich Airfoil Satellite ansprechen.

Mit dieser kostenlosen App, die derzeit nur für OS X, Windows und iOS (universal) angeboten wird, kann man seinen eigenen Rechner bzw. sein iPhone, iPod touch oder iPad mit einem optional zu setzenden Passwort zum Empfangsgerät machen.

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Des Weiteren kann man die iOS-App als Fernbedienung für die Mac-App von Airfoil nutzen und so neben der Quelle auch die Lautstärke der Audioausgabe und den Output festlegen.

Wie bei der Vorgänger-App Airfoil Speakers, die weiterhin für Android und Linux aktuell und zu Airfoil 5 kompatibel ist, gestalteten sich diverse Tests mit dem iPhone bzw. iPad, Spotify, SoundCloud etc. auf den Mac und umgekehrt problemlos.

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Abschließend noch ein paar Worte zum Airfoil Video Player, der Bestandteil von Airfoil 3 und Airfoil 4 war und mit dem man lokale Videos auf dem Mac abspielen und die Audioausgabe im Sync auf AirPlay kompatible Geräte umleiten konnte: diesen Player gibt es schlichtweg nicht mehr. Mehr Infos dazu sind hier zu finden; der VLC Media Player wird als Alternative App empfohlen.

Preise und Verfügbarkeit

Airfoil 5 kostet für den Mac und Windows jeweils 29 US-Dollar und wird ausschließlich über den Store von Entwickler Rogue Amoeba Software verkauft. Dazu gibt es Upgrade Preise für frühere Versionen von Airfoil und ein Bundle, das beide Desktop Versionen enthält.

Zur Installation werden OS X Mavericks bzw. Windows 7 minimal vorausgesetzt.

-> https://rogueamoeba.com/airfoil

Airfoil Satellite für OS X, Windows und iOS bzw. Airfoil Speakers für Android und Linux sind kostenlose Apps und werden entweder direkt vom Entwickler oder in den entsprechenden App Stores zum Herunterladen angeboten.

[appbox appstore 1015554329 simple]

[appbox googleplay com.rogueamoeba.AirfoilSpeakers]

FAZIT

Coole App, die für mich seit Jahren zur Standardausstattung meiner Macs gehört. Auch wenn ich hier nur die jeweiligen Mac- und iOS-Versionen getestet hatte, gehe ich fest davon aus, dass bei Airfoil für Windows ein ähnlich positives Fazit herausgekommen wäre.

Für zukünftige Versionen von Airfoil habe ich allerdings drei Wünsche:

  1. Die Unterstützung von weiteren Audio Protokollen wie beispielsweise Chromecast Audio oder eine direkte Lösung für Sonos, wie SonoAir es macht. Zumindest für Chromecast haben die Entwickler eine zeitnahe Lösung in Aussicht gestellt.
  2. Das Streamen von mehreren unterschiedlichen Quellen an mehrere unterschiedliche Outputs. Dass man quasi die seit Airfoil 2 (wir schreiben das Jahr 2007) bestehende 1-n Beziehung in eine n-n Beziehung wandelt.
  3. Zu guter Letzt bin ich seit meinem Review zum Teufel Rockster XS Bluetooth Lautsprecher vom Stereo-Connect-Modus angefixt. Dass man also zwei identische Lautsprecher zu einem Stereo-Set verbinden kann. Airfoil geht mit den neuen Lautsprechergruppen schon mal in die richtige Richtung. Da geht bestimmt auch noch mehr ;)

[do action=“aguwertung“ wert=“9″/]

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What happened to Apple design?

Unapologetically bad

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Ein schöner Kommentar von Nick Statt von The Verge zu den in letzter Zeit immer öfter auftretenden ‘Kompromissen’ beim Design neuer Apple-Produkte, das mit dem gestern veröffentlichten Battery Case wohl vorerst den Gipfel der Geschmacklosigkeit erreicht haben dürfte.

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Design before function: Apple Magic Mouse 2 can’t be used while charging

Sometimes when you innovate, you make mistakes. It is best to admit them quickly, and get on with improving your other innovations.

–Steve Jobs

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Howto: Einmal-Passwörter vom Google Authenticator auf 1Password übertragen

Über den hohen Nutzen einer zweistufigen Authentifizierung bei Logins müssen wir uns hier, denke ich, nicht weiter unterhalten. Eine ständig aktualisierte Liste aller Services, die eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (kurz: 2FA) anbieten, hatte ich auch schon mal kurz in einem Artikel vorgestellt.

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Dort ist u.a. auch eine vorhandene Software-Implementierung vermerkt, um die es in diesem Artikel gehen soll.

Warum ich zu 1Password gewechselt bin?

Wie die Überschrift schon vermuten lässt, habe ich bei der 2FA lange Jahre auf den Google Authenticator gesetzt. Die App war (ist) nicht sonderlich hübsch oder funktional; erfüllte aber ihren Zweck. Später kamen Tools wie Authy hinzu, die optisch und funktional anspruchsvoller waren und zusätzlich auch eine Mac-App im Angebot hatten. Leider erwies sich diese von Authy auf Bluetooth-Kommunikation aufbauende Combo von mobiler und Desktop-App in der Praxis als zu umständlich und instabil, so dass keine wirkliche Besserung gegenüber dem Google Authenticator eintrat…

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Daher war ich umso erfreuter, dass mein favorisierter Passwort-Manager 1Password genau diese Funktionalität für Einmal-Passwörter (OTP) kürzlich per Update nachlieferte, so dass man auch ohne Bluetooth sehr komfortabel damit arbeiten kann. Und das gilt sowohl für die Mac- als auch iOS-App.

Passwort und Einmal-Passwort in einer App?

Hier kann man von einem Sicherheitsrisiko sprechen, da die eigentlichen Passwörter und der zweite Faktor nicht mehr räumlich in zwei Apps getrennt sind. Ich für meinen Teil sehe hier aus zwei Gründen keinen großen Unterschied zur vorherigen Methode. Zum einen betrachte ich 1Password durch verschiedene Sicherheitsmechanismen (256-Bit AES Verschlüsselung, Touch ID oder Master-Passwort…) als sicher. Zum anderen habe ich auch sämtliche Emergency Recovery Codes, die beim Verlust des zweiten Faktors zum Einsatz kommen, in 1Password gespeichert.

Ist also jemand in dem sehr unwahrscheinlichen Fall in der Lage meinen 1Password-Tresor zu stehlen und zu entschlüsseln, hätte er durch die Recovery Codes eh Zugriff auf alle Accounts. Da ist der nun zusätzlich gespeicherte zweite Faktor nicht mehr von großer Bedeutung.

Die Antwort auf diese Frage muss aber jeder für sich selbst beantworten. Man muss die richtige Balance zwischen Sicherheit und Komfort finden. Ich kann mit diesem ‘Risiko’ leben; andere nicht.

Einmal-Passwörter in 1Passwort einrichten

Nutzer des Google Authenticator, die sich jedes Jahr ein neues iPhone kaufen, werden dieses Prozedere kennen und hassen.

Im Endeffekt muss man sich in allen Accounts, für die man eine 2FA eingerichtet hat, einmalig einloggen und in den Sicherheitseinstellungen schauen wie man den zweiten Faktor, der in der Regel über einen QR-Code abgebildet ist, auf ein neues Gerät (in diesem Fall 1Password) übertragen kann. Das Ganze ist leider bei jedem Dienst unterschiedlich. Bei Google kann man beispielsweise den zweiten Faktor ganz bequem auf Klick auf ein neues Gerät umziehen, bei Dropbox oder Buffer muss man die Autorisierungsmethode ändern, bei GitHub, Hootsuite, Facebook oder Evernote muss man den Code Generator neu einstellen u.s.w…

In 1Password gestaltet sich die Sache weitaus weniger aufwendig. Als Voraussetzung muss man mindestens Version 5.3 auf seinem Mac (wurde letzte Woche veröffentlicht) bzw. 5.2 unter iOS (erschien im Januar 2015; aktuell ist ebenfalls 5.3) installiert haben.

In einem ersten Schritt muss man ein neues Merkmal, ich habe es 2FA genannt, erstellen und rechts über das Auswahlmenü Einmal-Passwort auswählen.

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Anschließend wird ein kleines QR-Code-Symbol angezeigt, dass auf Klick einen Barcode Scanner zum Vorschein bringt.

Diesen Barcode Scanner, der immer im Vordergrund angezeigt wird, bewegt man über den zur Generation des zweiten Faktors benötigen QR Code auf der jeweiligen Webseite.

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Jetzt muss man den aus dem QR Code generieten Link nur noch speichern und bekommt augenblicklich den zeitgesteuerten zweiten Faktor in 1Password angezeigt.

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Durch die Synchronisation von 1Password über WLAN, die iCloud oder Dropbox muss man diese Einrichtung auch nur einmalig vornehmen und bekommt die Einmal Passwörter auf dem Mac, iPhone und iPad gleichermaßen angezeigt. Da stört es auch wenig, wenn ich alle zwei Wochen einen neuen Mac oder neues iPhone habe. Die Daten sind vorhanden und können auf einfachste Weise, ohne Generation neuer QR Codes für den zweiten Faktor, abgeglichen werden.

Logge ich mich nun wie hier bei GitHub über die 1Password-Erweiterung des Browser ein, muss ich nicht mehr mein iPhone aus der Hosentasche holen und entsperren, die Google Authenticator App suchen und starten, den richtigen Dienst in der Liste suchen, mir das Einmal Passwort merken bzw. abtippen… ich kann nun endlich direkt aus der 1P-Erweiterung den zweiten Faktor kopieren und per Cmd-V ohne großen Zeitverlust eingeben. Tolle Sache!!!

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Wenn du 1Password für den Mac nicht besitzt, kann die Erstellung des Einmalpasswortes auch mobil auf dem iPhone oder iPad erfolgen.

Die Einrichtung ist mit der auf dem Mac vergleichbar. Der Vorteil liegt auch hier auf der Hand: man kann über die 1Password-Erweiterung des mobilen Safaris ohne großen Zeitverlust auf den zweiten Faktor zugreifen.

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Abschließend noch ein Tipp: bevor man jetzt den Google Authenticator oder Authy von seinem iPhone löscht, sollte man sicherstellen, dass man auch wirklich alle darin aufgeführten Dienste in 1Password übernommen hat. Andernfalls steht man unter Umständen vor einem Problem und kann sich ohne Recovery Codes nicht mehr in seine Accounts einloggen.

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Video: Setting Up One-Time Passwords in 1Password for Mac

youtube/watch?v=eZyb-ArMK9g

(inspired by)