Für mich als Hobbyfotograf und Teilzeitblogger gehört das Bearbeiten von Bildern sicherlich nicht zu den Kernaufgaben. Ich habe dennoch, gerade zum Schreiben von Reviews, relativ oft Kontakt mit derartigen Programmen.
Unter OS X schwöre ich seit Version 4 fast ausschließlich auf Acorn, das bei mir Pixelmator als bisheriges go-to Bildbearbeitungsprogramm abgelöst hat.
Eben dieses Acorn wurde vor ein paar Wochen in Version 5 veröffentlicht. Nachfolgend ein Blick auf die wichtigsten Neuerungen.
Grundlagen
Acorn ist ein Image Editor, der meiner Meinung nach durch seine Einfachheit besticht und für den man auch kein Studium zur effektiven Nutzung absolviert haben muss.
Bei einem Installationsvolumen von gerade mal 25,4 MB (bei Version 5.1) bietet die App mit störungsfreien Filtern, Foto Effekten, Ebenen, Masken, diversen Farbanpassungen, sehr vielen Vektor-, Zeichen-, Mal- und Retuschierwerkzeugen, einem Web Export, PSD Im- und Export, einem RAW Image Import, einer ‘layered’ Screenshot-Funktion u.v.m. quasi alles, was man zum Erstellen und Bearbeiten von Bildern braucht.
Der vergleichsweise niedrige Kaufpreis und die wirklich sehr gute Performance, die mit Acorn 5 nochmals angestiegen ist, sprechen ebenfalls für sich.
Was ist neu?
Startet man Acorn 5 das erste Mal, fällt im Vergleich zum Vorgänger sofort die etwas veränderte Optik, gerade bei der Werkzeugleiste, auf. Das Ganze wirkt durch die Pastellfarben nun etwas frischer/moderner und passt sich so perfekt in OS X Yosemite bzw. OS X El Capitan ein.
Die erste wirklich große Neuerung ist aber ein Formen-Editor, der in Acorn schlichtweg Shape Processor heißt.
Dahinter verstecken sich eine Reihe von Filter, die auf Basis von Vektoren anstatt von Pixeln arbeiten. Dazu sind diese Filter störungsfrei, was bedeutet, dass sie miteinander kombiniert und in einer Art Stapel untereinander angeordnet und somit jederzeit verschoben bzw. bearbeitet aber auch temporär deaktiviert werden können. All diese Aktionen werden, wie gewohnt, live im zu bearbeitenden Bild angezeigt, was für Vorher-/Nachhervergleiche sehr nützlich ist.
Oben habe ich mal ein kleines Beispiel in weniger als zwei Minuten erstellt. Da man hier aber nicht genau sieht, wie das ganze Konstrukt entstanden ist, empfehle ich dieses Video, in dem Acorn-Entwickler Gus Mueller höchstpersönlich ein kleines Tutorial aufzeigt.
Auf eine ähnliche Art und Weise kann man unter Zuhilfenahme des Brush Designers auch recht schnell eigene Pinsel erstellen. Selbst das Importieren von Pinselformen aus Photoshop (*.abr Dateien) ist mit Acorn 5 möglich.
youtube/watch?v=CQmsAAA6zzw
Darüber hinaus wurde das Snapping überabreitet, das nun sehr intelligent an markanten Punkten wie Ebenen- oder Bildgrenzen, am Raster, bei Schatten oder anderen Formen pixelgenau einrastet.
Gleiches gilt für das Ausschneiden von Bildern, bei dem man in Acorn 5 zusätzlich noch einen Winkel angeben kann.
Eine weitere große Neuerung betreffen die Kurven- und Tonwertkorrekturen.
Wie im Screenshot zu sehen, werden Curves und Levels nun ebenfalls in einer Art Stapel störungsfrei angeordnet, lassen sich verschieben, deaktivieren u.s.w.; das Ganze sowohl auf Bitmap-, als auch Vektor-Ebenen. Man kann hier auch Presets speichern, um später Bilder schneller bearbeiten zu können.
Sonstiges
Insgesamt bietet Acorn 5 unzählige Verbesserungen gegenüber der Vorgängerversion.
Neben den schon angesprochenen neuen Features, kann man jetzt PDF-Dateien direkt in Acorn importieren. Auch das Editieren von Image Metadaten (EXIF und IPTC-Daten) ist möglich. Es gibt Verbesserungen beim Arbeiten mit Bézier-Kurven, dem Web-Export sowie Im- und Export von PSD-Dateien. Man kann den Radius des inneren Kreises sowie die Anzahl der Zacken bei der Sternform anpassen, es wurden neue Filter und Füllmodi in die App integriert, man kann sich für Undo- und Redo-Schritte Notifications anzeigen lassen u.v.m… Interessierten empfehle ich daher definitiv den Blick ins umfangreiche Changelog.
Wie bei Acorn üblich, kann man sich online eine recht ausführliche Dokumentation mit vielen Video Tutorials einsehen. Weitere Hilfe bei der Acorn Community kann man im Forum finden.
Preise und Verfügbarkeit
Acorn 5 wird sowohl im Mac App Store, als auch als normale Downloadversion, die sich leicht von der MAS-Version unterscheidet, verkauft. Ein Upgrade von Acorn 4 wird leider nicht angeboten (oder ich finde es nicht), was vermutlich am 50% reduzierten Einführungspreis der 5er Version von derzeit 24,99 Euro liegt.
Zum kostenlosen Ausprobieren steht zudem eine auf 14 Tage begrenzte Testversion zur Verfügung. Zur Installation wird OS X Yosemite vorausgesetzt.
[app 1019272813]
FAZIT
Well done Kirstin and Gus! ;)
So oder so ähnlich kann man Acorn 5 beschreiben. Es wurde an vielen kleinen Stellschrauben gedreht, die das Arbeiten mit dem Programm weiter erleichtert. Dazu wurde etliche Bugs, die in Acorn 4 noch genervt haben, gefixt und an der Performanceschraube gedreht.
Negative Punkte, vielleicht von der fehlenden deutschen Lokalisierung abgesehen, wollen mir nicht einfallen.
[do action=“aguwertung“ wert=“10″/]
Ich bitte auch um Nachsicht, dass ich keinen stichhaltigen Vergleich zum wohl größten Konkurrenten Pixelmator liefern kann, da ich die App schlichtweg zu selten nutze, um mir ein abschließendes Urteil erlauben zu können.
Es bleibt aber festzuhalten, dass die Community hinter Pixelmator nach wie vor wesentlich größer als bei Acorn ist. Das sieht man schon an den unzähligen YouTube-Videos und Blog-Artikeln zu Feature x oder Feature y. Dazu kommt natürlich noch die mobile Version von Pixelmator für iOS, wobei ich nach wie vor der Meinung bin, dass richtige Bildbearbeitung nur auf dem Desktop möglich ist.
Verlosung
Entwickler Flying Meat Inc. hat aptgetupdateDE für ein Gewinnspiel eine Lizenz von Acorn 5 zur Verfügung gestellt.
Die Auslosung findet kommenden Dienstag, den 06.10.2015, statt. Viel Glück!